Der Verein
Geschichte des Sportschützenvereins 1377 Korbach e.V.

Stand 09.2024

von Hermann-Georg Löwer, ergänzt durch Michael Götte

Vor dem zweiten Weltkrieg gab es in Korbach die KK-Vereine „Horrido“ und „Freischütz“. Außerdem waren dem Sportverein 09 und der Kyffhäuser Kameradschaft Sportschützenabteilungen angeschlossen. Durch die Kriegswirren ging jedoch jegliches Vereinseigentum vernichtet oder verloren.

Um die Korbacher Sportschützentradition fortzusetzen, versammelten sich am 8. Dezember 1951 die Vertreter der ehemaligen KK-Vereine in der Gastwirtschaft „Zur Waage“ und beschlossen die Neugründung eines Vereins unter der Bezeichnung „Schießsportabteilung der Schützengilde 1377 Korbach“. Dieser Verein war jedoch völlig selbständig und lediglich kooperativ der „Schützengilde 1377“ angegliedert. Bereits bei der Gründungsversammlung wurde die Aufnahme in den Hessischen Schützenverband angestrebt und kurz darauf vollzogen. 1963 erfolgte der Beitritt zum Landesportbund Hessen. Der Name des Vereins wurde 1978 in „Sportschützenverein 1377 Korbach e.V.“ umgeändert.

Erster Vorsitzender war der Regierungsrat a. D. Karl Brand. Ihm folgte von 1952 bis 1978 (mit zweijähriger Unterbrechung) der Kaufmann Wolrad Band. Danach führte Albert Figge die Geschicke des Vereins , bis er 1989 den Vorsitz an Hermann-Georg Löwer übergab der dann 30 Jahre lang den Verein führte. Am11.03.2019 übernahm Uwe Görk die Vereinsführung. Zur Zeit zählt der Verein ca. 74 Mitglieder.

Für die Aufnahme des Schießens mit Luftgewehren standen in der Anfangszeit nur Räume in Gaststätten und anschließend im Bürgerhaus mit lediglich drei Schießbah­nen zur Verfügung. Erst in 1987 konnte der Schießbetrieb auf einem modernen 8-Bahnen-Schießstand in den Kellerräumen der Gastwirtschaft „Waldecker Stuben“, heute „Kleines Brauhaus“, aufgenommen werden.

Nach Fertigstellung des städtischen Schießstandes „Am Sandberg“ in 1964 wurde auch wieder mit den Kleinkalibergewehren geschossen. In 1979 baute der Verein in Eigenleistung einen Pistolenstand an, der in 1994 überdacht und für das Schießen mit großkalibrigen Pistolen ausgebaut wurde, da sich diese Disziplinen wachsender Beliebtheit erfreuen. Ebenfalls kann hier mit Langwaffen für Pistolenmunition geschossen werden.

Im Jahr 2008 gründeten einige Mitglieder des Vereins eine Schießsportgruppe die sich dem BDS ( Bund deutscher Sportschützen ) anschloss, das Steel-Target-Team-Korbach. Die Sportordnung des BDS läßt auch das Schießen dynamischer Disziplinen zu, welche Abwechselung und Bewegung in den Schießsport bringen.

Von 2019 bis  2023 wurde der städtische Schießstand am Sandberg von den Mitgliedern des Vereins teilsaniert. So wurde die Lüftungsanlage im geschlossenen 25m Stand auf aktuelle Anforderungen modernisiert, neue Kugelfänge auf der 50m Bahn installiert, eine Heizung für den Aufenthaltsraum und den 25m Stand eingebaut, das Dach des Gebäudes erneuert sowie diverse Arbeiten an Beleuchtung, Decken, Wänden usw. durchgeführt. Kurz vor der Einweihung entstand bei einem Starkregenereigniss ein beträchtlicher Wasserschaden, so das der Fußboden des Aufenthaltsraumes und des 25m Standes erneuert werden musste und die gerade neu peplankt und verputzten Wände zum Teil geöffnet und getrocknet werden mussten. Dies warf die Fertigstellung leider wieder um Monate zurück. Im Sommer 2024 konnten dann die Arbeiten zum Abschluss gebracht werden. Die Einweihung nach der Sanierung fand am 24.08.2024 statt.

Der Verein verfügt über moderne Sportwaffen nebst Zubehör, die allen Mitgliedern gleichermaßen zur Verfügung stehen. Durch den Einsatz von engagierten Übungsleitern wird eine umfassende Nachwuchsschulung angeboten. Aber auch die Alters- und Seniorenschützen werden nicht vergessen. Eine stetig steigende Anzahl älterer Mitglieder nimmt regelmäßig an den Wettbewerben für Senioren Luftgewehr und Sportgewehr Auflage bis hin zu den Deutschen Meisterschaften teil.